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Alles Andere Gute Zitate

Gutes Zitat Nr. 3: Vorsätze

„… Vorsätze seien das sicherste Mittel, uns daran zu hindern, etwas in unserem Leben in Bewegung zu bringen … Ich flüchte mich vor der Herausforderung des gegenwärtigen Augenblickes in die Unverbindlichkeit der Zukunft … Die Kunst des geistlichen Lebens besteht darin, die kleinen Dinge des Alltags zu einer Einübung in die Gegenwart Gottes zu machen …. Wir müssen ein Programm aufstellen, wie wir uns in kleinen Schritten in den Geist Jesu einüben können, ein bescheidenes Programm, das auch durchführbar ist. Wenn wir nur einen Gang, den wir täglich gehen, zu einer Einübung in die Gegenwart Gottes machen, dann hat sich damit schon etwas Entscheidendes in unserem Leben geändert.“

Anselm Grün in seinem Buch „Einreden“, Seite 39f

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Alles Andere

Wenn dir nach fünf Tagen Urlaub die Katze …

… aus dem Wohnzimmer entgegenkommt, dann muss was richtig schiefgelaufen sein, denn dann …

  • … schmelzt der Erholungseffekt in Nullkommanichts zusammen
  • … musst du erstmal die wildgewordene Katze beruhigen und sie füttern
  • … und auch die Kinder, die das alles gaaanz schlimm finden, was es ja auch ist
  • … musst du die Blumen vom Boden aufheben, die von der Fensterbank gefallen sind
  • … musst du ganz schnell das Sofa aus dem Wohnzimmer rausbekommen, denn das es wurde ja als Klo benutzt, wobei du froh bist, dass es nur das Sofa war
  • … brauchst du ein neues Sofa
  • … musst du das Wohnzimmer grundreinigen (Gardinen, Boden, Kissen, …)
  • … dann musst du tagelang lüften
  • … musst du der Katze über Tage helfen ihr Wohnzimmertrauma zu überwinden und sich nicht nur im Flur aufzuhalten
  • … musst du erfahren, dass sowas leider nicht mitversichert ist
  • … fragst du dich wie das Viech wieder reingekommen ist, wo du es doch direkt vor der Abfahrt draußen rumrennen hast sehen
  • … fragst du dich, welche Katze denn dann das Fressen im Carport jeden Tag gelehrt hat und deshalb auch der freundlich versorgenden Nachbarin nichts merkwürdig vorkam
  • … wunderst dich im Nachhinein, dass nicht mehr passiert ist: Die Tapete ist nicht verkratzt, die Türen auch nicht, die Schokolade der Weihnachtsteller war nicht angefressen, die Katze lebt noch …
  • … schwörst du dir, dass so etwas nie wieder passieren darf
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Audio Verkündigung/Predigt

Neue Podcast-Episode: Der Impact von Stephanus / Apg 6,8-8,3

Eine neue Episode ist auf veitc.de podcast online.

Stephanus war der erste Märtyrer der Christenheit, der erste echte Jesus-Freak. Er hatte einen enormen Impact. Und er kann auch einen Impact auf unser Leben haben. Denn er ist voll das Vorbild.

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Audio Verkündigung/Predigt

Der Nächste bitte / Lk 10,25-37

Eine neue Episode ist auf veitc.de podcast online.

Die Predigt fand 2012 in der Predigtreihe Christ & Gesellschaft der EFG Wiedenest statt. Die zwei Sonntage vorher hat Torsten anhand Titus 3,1-8 über die Menschenliebe Gottes und damit über das missionale Verständnis von Gemeinde gepredigt. Wir müssen zunächst erkennen, dass Jesus sich für uns hingegeben hat, um uns selbst anderen hinzugeben. Dies tun wir als Teil der Gesellschaft, in der wir leben. Wir bauen mit anderen Menschen unsere Gesellschaft. In der zweiten Predigt ging es Torsten dann darum, dass wir mit anderen gesellschaftlich Handeln und Werke tun, „die gut und nützlich für die Menschen sind.“ In meiner Predigt geht es um Aspekte des christlichen Handelns im Sinne von Gemeinwesenprojekte. Ich wähle aber den Zugang zum Thema über Lukas 10,25-37 und erörtere, dass wir die Nächsten sein wollen müssen. Daraus ergibt sich die Frage nach Projekten, die uns vor den Füßen liegen. Den Sonntag darauf geht es dann um Christ und Politik.

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Alles Andere Glaube/Nachfolge Rezensionen

Rezension: Lieben, was das Zeug hält

Heinrich, Frank, Lieben was das Zeug hält, Neufeld-Verlag 22010, 4 von 5 Punkten

Lieben was das Zeug hält, Frank HeinrichEin Buch, was mich überrascht hat. Es hat mich persönlich angesprochen und deswegen bringe ich in dieser Rezension viele Zitate.

Frank Heinrich, langjähriger Leiter der Heilsarmee in Chemnitz und jetziger Bundestagsabgeordneter schreibt in 8 Kapiteln, was er über Liebe gelernt hat.
Sein Ansatz dabei: „Ich wollte mich mit nichts weniger zufrieden geben als mit echter Lieber, denn ich wusste, dass es sie gibt.“ (12)

Weil Gott Liebe ist, können wir als seine Nachfolger auch echt lieben. Und diese Liebe drückt sich nach 1Joh 3,18 in Tat und Wahrheit aus. „Wir tragen sein Gen in uns. Deshalb – und nur deshalb – können wir Menschen um uns herum aufrichtig und selbstlos lieben … Gottes Lieben in uns will lieben.“ (30)

Um das zu leben, müssen wir Gott richtig können: „Der Dreischritt lautet: Gott kennen – Gott lieben – Gott dienen. Erst wenn ich begreife, wer Gott ist und wie er wirklich zu mir steht, werde ich die Liebe entwickeln, die es braucht, um ihm so dienen zu können, wie es ihm entspricht.“ (45) „Die Liebe ist dann die oberste Frucht dieses Heiligen Geistes. Ich kann sie nicht selbst produzieren. Ich kann nur die Grundlage aufrechterhalten.“ (46). Und die steht in Joh 15,5.
Richtig spannend wird es in Kapitel 6. Lieben mit Herz und Hirn. Heinrich führt sehr viele Bereiche (Einstellung und Haltungen) auf, „… die um der Liebe Willen reformbedürftig sind.“ (57)

Z.B. die Frage: Wer ist mein Nächster? Wie ist das im 21. Jahrhundert, wo mir das kleine Mädchen in Myanmar durch die Nachrichten viel näher scheint, als mein Nachbar? Heinrich leitet vom Gleichnis des barmherzigen Samariters ab: „Der Nächste ist demnach der nahe Liegende, der in meiner Nähe lebt, der mir begegnet. Und ich werde ihm zum Nächsten durch meine Liebestat, mit der ich ihm begegne.“ (59) „Es sind eher die Menschen in meiner näheren Umgebung, die ich vielleicht erst einmal übersehe.“ (60) Viele Christen spenden für die Nöte der Welt. Das ist gut. Aber wenige sind bereit in ihrem unmittelbaren Umfeld als Nächste aufzutreten. Das ist nicht gut. In unsere Gesellschaft ist Liebe nicht nur „… ein Job für eine Körperschaft, Institution oder einen Verein, sondern der konkrete Einsatz des einen für den anderen.“ (60) „Wir müssen es zulassen, dass unsere Nächsten tatsächlich in unserer Nähe wohnen: Arbeitslose, Ausländer, Aussiedler, alte Menschen, … Alleinstehende, Alleinerziehende, Asylbewerber, Analphabeten, AIDS-Kranke …“ (60)
Weiter müssen wir unseren Blick verändern: Um solchen Menschen zu begegnen, müssen wir Vorurteile abbauen (61f). „Und deswegen ist es so wichtig, dass wir unserem Gegenüber zuerst einmal das Beste unterstellen. Ich nenne das >den roten Teppich der Gunst ausrollen<.“ (62) „Ich halte den roten Teppich der Gunst für unverzichtbar, wenn wir liebevolle Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen wollen. Und manchmal müssen wir auch noch den >roten Teppich der Gnade< dranlegen.“ (64)
Ebenso entscheidend ist es, wie wir mit Wahrheit umgehen. Denn Wahrheit ohne Liebe macht eitel, kritisch, brutal, lieblos … (77). Die Wahrheitsfrage ist daher ein super Trainingsfeld für die Liebe.

Heinrich schlägt schließlich eine Revolution vor: „Bei einer Revolution geht es drunter und drüber. Da ändert sich die Welt schlagartig. Es gelten plötzlich neue, andere Regeln. Ich bin für Revolution in Sachen Liebe. Ich sehne mich danach, dass wir Christen durch gelebte Jesus-Liebe unsere Welt auf den Kopf stellen. Doch Revolution beginnen nie auf der Straße, sondern immer in den Köpfen und Herzen der Menschen. Eine Liebes-Revolution der Christenheit beginnt in den Herzen der Christen.“ (83)
Heinrich geht auch auf die Spannung ein, in der Christen leben: in der Welt, aber nicht von der Welt (92f). „Christen sollen sich deutlich von der Welt, in der sie leben, unterscheiden. Gleichzeitig sind sie hineingesandt mitten in diese Welt. Ein Spagat, der uns ganz schön fordert. Doch das ist unsere Bestimmung, die Jesus selbst uns mitgegeben hat … Es bedeutet permanente Konfrontation und gleichzeitig doch immer auch Arrangement mit der Kultur, in der wir leben. Wir fühlen uns ein in unsere Welt und weigern uns gleichzeitig, in Zeitgeist und Kultur aufzugehen … In Punkto Liebe bedeute das: Wir lieben diese vergängliche Welt nicht und sind gleichzeitig bereit, aus Liebe für die Menschen in dieser Welt alles zu geben.“ (92-93). Vielleicht müssen wir deshalb „… näher an den Rand rücken, näher an die Menschen, die in meinem Umfeld am Rand stehen … Natürlich steigt mit der Nähe das Verletzungsrisiko.“ (95)

„Ich höre Christen, die sich über die Gettoisierung bestimmter Gesellschaftsgruppen beklagen … Wie hat Jesus diese Abgrenzung gelöst? Dadurch, dass er kam. Er sich unter uns gemischt, als wir noch Fremde und Fremdlinge waren. Sein Einsatz hat sich gelohnt … Er setzte sich zu den Menschen, wurde einer von ihnen und gewann ihr Vertrauen. Sie wurden Teil seiner Geschichte, wie er ein Teil der ihren wurde. Genau darum geht es: Teil der Geschichte der anderen werden – besonders derer, die unterdrückt oder ausgegrenzt werden.“ (113-114)