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Erfahrungen aus der Jugendarbeit Teil 2: Baue Teams!

Seit drei Jahren bin ich aus der überörtlichen christlichen Jugendarbeit raus. Das war ein krasser Schritt für mich, denn ich habe es geliebt, mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu arbeiten und ich war gerne deutschlandweit als „Jumi“ unterwegs. Aber irgendwann ist alles mal zu Ende und ich wollte nicht „Berufsjugendlicher“ werden. Weiter hatte ich den Eindruck, dass Gott mich nach 12 Jahren Dienst in neue Aufgaben sendet.

Ich hatte mir damals vorgenommen ein paar Dinge für meinen Blog zu verfassen, die ich gerne anderen aus meiner Erfahrung Jugendleitern und -leiterinnen weitergeben möchte. Jetzt ist es so weit. Die Ausführungen gelten nicht nur für Jugendreferenten. Sie gelten auch für Pastoren. Und sie gelten für ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiter. Aber im Fokus habe ich den hauptberuflichen Jugendreferenten/Jugendpastor. Ich plane mal vier Teile. Vielleicht werden es mehr. Der erste Teil ist schon vor längerer Zeit entstanden: Erfahrungen aus der Jugendarbeit Teil 1: Die Jahreskrise.

Heute folgt Teil 2: Baue Teams
Wenn du als Jugendreferent irgendwo beginnst, dann möchtest du eine gute Arbeit machen. Du möchtest auch, dass deine Gemeinde, also dein Arbeitgeber deine Leistung anerkennt. Also machst du viel. Du leitest, predigst, organisierst, besprichst, … Das ist bis zu einem gewissen Grad ja auch in Ordnung.

Wichtig ist aber, dass du schnell anfängst in deine Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu investieren. Baue Teams auf. Baue ein Team für deine Jugendarbeit, für deine Events, für deine Teenagerarbeit und für den Glaubenslehre-Unterricht. Und dann fange an, die Mitarbeiter in diesen Teams zu fördern.

Warum solltest du das tun?

  • Teams sind kreativer als du alleine. In einem Team bekommst du Teamer mit Ideen, auf die du gar nicht gekommen wärst.
  • Teams verbreitern deine Akzeptanz in der Gruppe und in der Gemeinde. Nicht nur du machst Jugendarbeit, sondern dein Team macht die Jugendarbeit.
  • Jesus war auch in Teams unterwegs. Er hatte 12 Jünger und von den 12 Jüngern gehörten 3 Jünger zum engeren Kreis.
  • Teams ermöglichen es dir mal zu fehlen. Im Falle einer Fortbildung, Urlaub oder Krankheit, läuft die Jugendarbeit weiter. Es hängt ja nicht alles von dir ab.
  • In guten Teams werden Menschen individuell gefördert und gemäß ihrer Begabungen eingesetzt oder haben die Chance ihre Begabungen zu entdecken. Das entspricht den biblischen Vorgaben für Leitung (Eph 4,11f).
  • In Teams wird gebetet und vor Gott gerungen. Die Leute haben die Jugendarbeit auf dem Herzen, beten mit dir und in ihrer privaten Zeit für die Arbeit.
  • Gute Teams machen Spaß. Manchmal muss man sogar aufpassen, dass das Team nicht um seiner selbst willen arbeitet, weil es so viel Spaß macht im Team gemeinsam zu dienen.
  • Ein Team fordert dich heraus, dich als Leiter weiterzuentwickeln. Du wirst lernen, die unterschiedlichsten Typen leiten zu können. Das lernst du fürs Leben.
  • Irgendwann willst du vielleicht eine Arbeit abgeben, weil du andere Aufgaben in der Gemeinde übergeben willst. Wenn du kein Team aufgebaut hast, dann kannst du deine Arbeit nicht abgeben, weil keiner da ist, der sie übernehmen kann. Ein Team sichert die Nachhaltigkeit einer Jugendarbeit.
  • Wenn du mal aus dem Dienst ausscheidest, führt dein Team die Arbeit fort. Aus dem Team kannst du auch neue Leiter gewinnen. Wenn du einen neuen Leiter aufbauen willst, dann ist es gut ihn aus dem Team heraus aufzubauen und ihn an die Verantwortung heranzuführen.

Natürlich hat Teamarbeit auch Nachteile: Konflikte können entstehen. Dinge dauern länger. Teams verselbstständigen sich.
Dennoch gibt es für mich keine Alternative zur Teamarbeit, weil die Vorteile bei Weitem überwiegen. Das Motto ist: Mache eine gute Teamarbeit! Erweitere dein Wissen über Teamarbeit. Lerne etwas über Teamarbeit.

Dieses Buch könnte dir vielleicht ein paar Anregungen geben. Oder auch diese Gedanken zum Team.

Also, viel Freude und Weisheit beim Aufbauen von Teams. Lass nicht locker. Und bete darum, dass Gott Arbeiter in deine Teams sendet.

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Leitung Rezensionen

Rezension (Anregungen aus): Abenteuer Familie im Dienst

Anregungen aus:familie imDienst
Frész Andreas & Angela, Abenteuer Familie im Dienst, Harpenden: Great Commission Distribution Limited 2008
4 von 5 Punkten  / 171 Seiten / 11,95 €

Dieses Buch ist bewusst für Familien geschrieben, die im hauptberuflichen Dienst im Reich Gottes unterwegs sind – und zwar in der Weise, dass die Arbeit die ganze Familie deutlich beeinflusst. Die Autoren sind für die Familienarbeit bei JMEM Europa verantwortlich
Es ist als Kursbuch aufgebaut, dass in 8 Einheiten unterteilt ist. Die Einheiten beinhalten einen inhaltlichen Teil zum jeweiligen Thema, Anregungen zum Gespräch, teilweise Fragebögen und Checklisten und Beispiele von Familien im hauptamtlichen Dienst weltweit.
Ein empfehlenswertes Buch für hauptamtliche Mitarbeiter im Reich Gottes.
In meiner Rezension bringe ich einfach zu den einzelnen Kapiteln Zitate, die mir wichtig erscheinen:

Aus dem Vorwort (:5f)
„Als >Familien im Dienst< sind wir Teil unserer Gesellschaft und haben die Chance und die Aufgabe, mittendrin unsere Ehe zu leben und unsere Kinder zu erziehen.“ (:5)
„Wer offensiv das Reich Gottes vorantreibt, steht an der geistlichen Frontlinie.“ (:5)
„Auch für unsere Ehen und Familien gilt das Prinzip von Saat und Ernte.“ (:5)
Einheit 1: Familie – Gottes Erfolgsmodell
„Eine gelungene Ehe zeigt einer gefallenen Welt den Schöpfer, der ihr die Versöhnung anbietet“ (:16)
„Teamarbeit ermöglicht, dass gewöhnliche Menschen außergewöhnliche Resultate erreichen.“ (:17)
„Als Ehepaar-Team gehen wir durch verschiedenen Phasen, die ihre jeweils eigene Dynamik haben. … wir … haben … mehr oder weniger Kapazität und Freiraum für den Dienst nach außen.“ (:18)
„Wir können keine Phase überspringen – aber jede verpassen.“ (:18f)
„Ob Arbeit bezahlt wird oder nicht, sagt nichts über ihren Wert aus. Vieles, was in Familien und im Ehrenamt geleistet wird, ist sehr wichtig und trägt wesentlich zum Gelingen unseres Gemeinwesens bei. Gott hat versprochen, dass er uns, wenn wir nach seinem Reich trachten, mit allem versorgen wird, was wir brauchen.“ (:32)

Einheit 2 – Der tägliche K(r)ampf um Zeit und Prioritäten
„In einer funktionierenden Familie wird über lange Zeit eine enorme Leistung erbracht. Zwar wird diese Leistung von der Gesellschaft wenig anerkannt, aber ohne sie würden Gemeinwesen nicht funktionieren. … Als Eltern brauchen wir die tiefe Überzeugung, dass unsere Aufgabe absolut wichtig und unersetzlich ist. Sie wird uns motivieren, unsere Prioritäten richtig zu setzen und den Marathon >Kindererziehung< erfolgreich zu laufen.“ (:37)
„Familie ist DIE >Jüngerschaftsschule< für unsere Kinder und beeinflusst die kommenden Generationen. … Sie wird auch noch die übernächste Generation beeinflussen.“ (:37)
„Sich mit anderen zu vergleichen ist oft wenig hilfreich. Und manchmal braucht es >den Mut zur Lücke< (z.B. >Die Fenster werden jetzt noch nicht geputzt und ich stehe dazu<).“ (41)
„Wir schlagen vor, das an oberste Stelle zu setzen, was die höchste Rendite für unsere Lebensinvestition verspricht. … Was zählt langfristig – in 10, 20, 100 Jahren? Wo bin ich ersetzbar? Wozu habe ich mich vor Gott verpflichtet?“ (:41)

Einheit 3 – Liebe braucht eine Sprache
„Das Gegenteil von dem, was wir als >Liebe< verstehen, wird als Ablehnung und Zurückweisung empfunden.“ (:55)
„Zu lieben ist eine Aktion, zu der ich mich entschließe.“ (:56)
„Die Beziehungen zu unseren Geschwistern sind häufig die längsten unseres Lebens.“ (:58)

Einheit 4 – Starke Familien leben mit Gott
Starke These – in der Theorie stimme ich ihr zu. In der Praxis erlebe ich auch andere Geschichten: „Familien, die Gott kennen und mit ihm leben, sind besser dran als solche, die ihn nicht kennen und die nicht mit ihm leben. Sie haben die Sinnfrage geklärt und eine klare Werte-Orientierung gibt ihnen Sicherheit. Sie haben die besten Voraussetzungen Krisen zu bewältigen, weil sie Zugang zur Kraft Gottes haben und eine Hoffnung, die über das diesseitige Leben hinausgeht. Außerdem sind sie durch eine Gemeinde an ein Beziehungsnetz angeschlossen, das ihnen Rückhalt und Unterstützung bietet. Familien, die Gott kennen, wissen: Gott ist da. Er wacht über uns, sorgt für uns, liebt und leitet uns.“ (:75)
„Als Eltern und Leiter unserer Familie sind wir zuständig, unsere Kinder geistlich zu fördern und ihnen den Glauben vorzuleben. Wir sind das Modell, an dem sie sich orientieren.“ (:76)

Einheit 5 – Stress und Krisen bewältigen
„Good morning – this is God! I will be handling all your problems today. I will not need your help. So, have a good day!” (:98) – Phil 4,6-8
„Wir müssen aufpassen, dass wir unsere Familie nicht überfordern und nicht unsere Leistungsfähigkeit gefährden, weil wir auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzen wollen. … Das einzige, was hilft, unser Lebenstempo zu drosseln ist, Aktivitäten zu streichen und an der richtigen Stelle >Nein< zu sagen.“ (:98)

Einheit 6 – Wir sind so verschieden! Unterschiedlichkeit und Konflikte konstruktiv bewältigen
„Unsere Einstellung zur Kindererziehung wird in der Herkunftsfamilie geprägt. Wir haben unsere Eltern beobachtet, machen eigenen Erfahrungen und gewinnen Überzeugungen.“ (:116)
„Wer mehrere Kinder hat, dem ist wahrscheinlich aufgefallen, dass er sich mit dem einen Kind besser versteht als mit dem anderen. Das ist normal. … Deswegen ist es wichtig, sich die Stärken jedes Familienmitglieds bewusst zu machen und diese zu bestätigen.“ (:119)
„Weil wir im Ärger manchmal Dinge tun oder sagen, für die wir uns später schämen, liegt der Gedanken nahe, Zorn sei Sünde. Zorn ist jedoch ein normales Gefühl wie Freude oder Trauer und damit erst einmal wertneutral. Er ist sogar die gesunde emotionale Reaktion auf Ungerechtigkeit. Erst wenn wir andere missachten oder verletzen, kommt Sünde ins Spiel.“ (:121f)

Einheit 7 – Als Familie im Dienst
Inhalte: u.a. Kinder einbeziehen, Berufung der Kids erkennen und fördern, Gebet füreinander

Einheit 8 – „Dafür wollen wir bekannt sein“ – Vision und Ziele
„Als vollzeitliche oder ehrenamtliche Mitarbeiter einer Gemeinde oder einer christlichen Organisation haben wir eine Vision und Ziele für unseren Dienst – sonst wären wir nicht an diesem Platz. Aber haben wir auch eine Vision und Ziele für unsere Familie?“ (:160)
„Ist uns bewusst, dass uns Gott durch unsere Kinder die Möglichkeit gibt, die Zukunft zu beeinflussen?“ (:160)
„Ausgewertete Erfahrung ist der beste Lehrer.“ (:169)

15.07._Fresz_Abenteuer Familie im Dienst

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Kirche/Gemeinde Leitung Mitarbeiterführung

Leadership vs. Management?

Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen Leadership und Management? Leadership vs. Management?
Manche Autoren machen den auf. Hier zum Beispiel: http://www.one4change.de/2008/10/leadership-vs-management-2/

In dem unten aufgeführten Artikel wird die Unterscheidung gemacht, dass ein Leader mehr die Menschen im Blick hat und man ihm freiwillig folgt. Ein Manager hat mehr die Organisation im Blick und hat Untergebene. Siehe http://www.leadership-management.ch/unterschied-leadership-%E2%80%94-management/

In dem Artikel aus dem Harvard Business-Manager sieht man die Sache m. E. schön realistisch:
http://www.harvardbusinessmanager.de/heft/artikel/a-620896-druck.html

Die Artikel sind alle schon etwas älter. Ich bin überhaupt erst auf den vermeintlichen Unterschied gestoßen, weil er im Buch von Böhlemann & Herbst „Geistliche Leitung“ (2011) erwähnt wird (:26). Ich würde sagen, es gibt keinen echten Unterschied. Es gibt nur unterschiedliche Situationen, Kontexte und Ressourcen. Und es gibt unterschiedliche Menschen, mit persönlichen Präferenzen und Gaben. Wenn sich eine Organisation erlauben kann, neben einem Management noch einen bezahlten Vorstand einzustellen, kann man ja gerne die Unterscheidung treffen.
In Gemeinden und Kirchen würde ich die Unterscheidung machen, wie sie schon bei der Berufung der Diakone in Apg 6,4 gemacht wurde. Die für die geistliche Ausrichtung einer Kirche verantwortlichen Leute müssen im Gebet und in der Lehre aktiv sein. Und dennoch ist ja auch die Strategie einer Kirche eine geistliche Ausrichtung, wenn man die richtigen Dinge machen will. Das Reden Gottes und die Lehre der Schrift sollen auch die Strategie bestimmen.

Irgendwie ist die Diskussion also müßig. Sie macht aber deutlich, dass es in der Leitung immer darauf ankommt, die geistliche Situation im Blick zu haben, die Menschen im Blick zu haben, mit denen man arbeitet und die Zielerreichung der Organisation zu verfolgen.

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Gute Zitate Leitung Mitarbeiterführung

Gutes Zitat Nr. 27: Konflikte

Konflikte„Es gibt vier Arten von Konflikten:
1. Es gibt notwendige Konflikte.
2. Es gibt überflüssige Konflikte.
3. Es gibt lösbare Konflikte.
4. Es gibt unlösbare Konflikte.
… Die Kunst als Führungskraft besteht nun darin, die Unterscheidung zu treffen und zu entscheiden: Will ich auf den Konflikt eingehen oder nicht?“

Johannes Stockmayer, Selig sind die Friedensstifter, S.83

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Kirche/Gemeinde Leitung Skript

Gemeindestrategie: Braucht eine Gemeinde eine Strategie?

(Erschienen als Artikel für Gemeinde Aktuell – Gemeindebrief EFG Wiedenest – Juni 2014)

Dieser Artikel erklärt die unter uns (in der EFG Wiedenest) gewachsene Jüngerschaftsstrategie (Gemeindestrategie), den GEH4-Weg.
Es ist hilfreich, ihn zu kennen. Jeder, der sich an der Gemeinde finanziell oder durch Zeiteinsatz beteiligt, hat nun die Möglichkeit klarer zu erkennen, was er unterstützt und dass es in einem großen geistlichen Zusammenhang gibt, der Jüngerschaft fördert. Wir können als Gemeinde unsere Aktivitäten jetzt besser beurteilen und prüfen, ob sie zur Umsetzung des Missionsbefehls dienen.

Wortmarke GEH4_mit 4 Worten gross und wwwBraucht eine Gemeinde eine Jüngerschaftsstrategie?
Die Antwort ist „Nein!“, denn jede Gemeinde hat schon eine Strategie. Die Frage ist nur, ob sie es weiß – also die Strategie reflektiert hat – oder ob sie einfach Gemeindearbeit „laufen lässt“.
Eine weitergehende Frage ist natürlich, ob eine Gemeinde eine gute Strategie hat, also ob sie der Zeit, dem Kontext und der Bibel entspricht oder ob es sogar eine schlechte Strategie ist. Jesus Christus – unser Herr und Erlöser – hat uns in seinem Wort einen Auftrag gegeben. Er sendet uns (Joh 20,21). Er sagt uns an, dass wir seine Zeugen sein werden (Apg 1,8) und gibt uns den Missionsauftrag, denn es zu erfüllen gilt (Mt 28,18-20). Und einen Auftrag kann man gut oder schlecht erfüllen. Daher macht es Sinn, sich über die Jüngerschaftsstrategie Klarheit zu verschaffen (vgl. auch sinngemäß Lk 14,28 und ergänzend zum Auftrag für Leiter Eph 4,11f).
Weiter bleibt festzuhalten, dass über aller menschlichen Strategie immer das Wirken von Jesus Christus steht. Er ist derjenige, der die Gemeinde baut (Mt 16,18). Und er kann und darf jederzeit jede menschliche Strategie durchkreuzen.
Wir haben deshalb uns als Gemeindeleitung im letzten Jahr aufgemacht, um unsere Strategie neu zu entdecken und zu ordnen. Und auf die Frage, ob das wichtig ist, lautet die Antwort „Ja!“.

Welche Jüngerschaftsstrategie haben wir als EFG Wiedenest?
Uns war die Feststellung unserer Strategie wichtig, weil wir überprüfen wollten, ob wir mit unseren Gemeindeangeboten den großen Missionsbefehl von Jesus – Menschen zu Jüngern zu machen – in Wiedenest, seiner Umgebung und weltweit, erfassen.
Als Gemeinde haben wir ja schon seit längerem eine Vision, bzw. einen Auftrag (wachsen nach innen & außen – zur Ehre Gottes) und unsere „7 Kriterien“ (bewegende Gottesdienste, lebendige Kleingruppen, Verantwortliche Leiterschaft, angemessene Strukturen, liebevolle Strukturen, kontinuierliche Evangelisation, aktive Teilnahme an der Weltmission). Diese Vision leitet uns als Gemeinschaft. Als Gemeindeleitung haben wir die Verantwortung dafür, sie ständig zu überprüfen und im Blick zu haben. Nun haben wir mit der Zusammenfassung unserer Aktivitäten in der Jüngerschaftsstrategie eine Übersicht bekommen, ob das, was wir tun, dazu dient unsere Vision zu erreichen und die Kriterien zu erfüllen.

Beim Zusammenstellen aller Aktivitäten unserer Gemeinde haben wir entdeckt, dass wir uns gemeinsam auf dem Weg befinden. Wir haben diesen Weg als GEH4-Weg bezeichnet. C.L. hat das freundlicherweise in einem Logo verarbeitet.
Jeder der drei Buchstaben steht dafür für einen wichtigen Oberbegriff unserer Gemeindeaktivitäten:GEH4-Weg

  • Das „G“ steht für Gemeinschaft.
  • Das „E“ kommt gleich viermal vor und steht für Erreichen, Entscheiden, Entwickeln und Entsenden.
  • Das „H“ steht für Hilfe.

Wenn man so will, umrahmen das „G“ und das „H“ das vierfache „E“.
Im Einzelnen verbergen sich hinter den Schlagworten eine ganze Menge an Arbeitsbereichen und Aufgaben, die wir unter uns leben.

Gemeinschaft: Als Gemeinde sind wir eine Gemeinschaft. Und Gemeinschaft drückt sich aus in gemeinsamen Erlebnissen, auch als große Gruppe, die sich gemeinsam trifft oder sich immer wieder in neuen, kleinen und altersgerechten Gruppen begegnet. In dieser Gemeinschaft wird Liebe gelebt und an der Liebe werden wir erkannt. Dies kommt besonders in den Kleingruppen und Hauskreisen zum Tragen.

Erreichen: Als Gemeinde wollen wir Menschen mit der guten Nachricht, dass Jesus Sünder liebt und Rettung bringt, bekannt machen. Dies tun wir durch viele unterschiedliche Aktivitäten. Vor allen Dingen durch unser Lebenszeugnis in unserem unmittelbaren persönlichen Umfeld, aber auch durch Angebote wie Mutter-Kind-Kreise, Frauenevents, dem Seniorencafé, dem AK International, Investitionen in unseren Ort, dem Alpha-Kurs, Gottesdiensten im Altenheim, Projektevangelisation und natürlich durch die Gruppenarbeiten im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit und anderen Altersgruppen. Weiter ist auch die Öffentlichkeitsarbeit hier zu nennen.

Entscheiden: Menschen erreichen ist das Eine. Das Andere ist, diese Menschen auch vor die Entscheidung für Jesus Christus zu stellen. Dies tun wir immer wieder in Aufrufen durch Predigten und durch Angebote wie den Alpha-Kurs oder die Taufkurse. Natürlich findet das Erreichen auch durch persönliche Gespräche statt.

Entwickeln: Sind Menschen dann Nachfolger geworden, möchten wir sie in der Jüngerschaft fördern. Das gilt natürlich auch für uns selber, denn der Weg der Jüngerschaft kann viele Jahre dauern. Wir wollen gemeinsam Gott anbeten, stärken uns in Kleingruppen und Hauskreisen, hören auf Gottes Wort in den Gottesdiensten, besuchen Angebote des Gemeindeseminars. Durch das neue Jüngerjahr und das Gabencoaching möchten wir gezielter fördern. Im Rahmen des Kraftwerks und der Kinder- und Jugendarbeit bieten wir auch gezielt der jungen Generation geistliche Entwicklungsmöglichkeiten.

Entsenden: Die Entwicklung dient nicht zuletzt der Entsendung in die Welt und in den Alltag. Dazu gehört unser gelebtes Zeugnis auf der Arbeitsstelle oder in der Schule, die Mitarbeit als Christ in der Gesellschaft oder in der Gemeinde. Wir ermutigen und ermahnen uns, unsere Salzkraft zu erkennen und unsere Strahlkraft auszuleben.

Hilfe: Durch praktische Angebote wird Gemeinschaft und Liebe sichtbar. Wir bieten viel an, was eine geistliche Ausrichtung des Lebens möglich macht, durch Kindersegnungen, Hochzeiten und Beerdigungen. Weiter sind die Seelsorge- und Gebetsangebote unserer Gemeinde zu nennen und nicht zuletzt der Besuchsdienst und die praktischen Hilfsdienste, wovon viele ganz natürlich in persönlichen Beziehungen geleistet werden.

Nicht alle Aktivitäten sind oben aufgezählt worden. In unserer großen Gemeinde passiert noch viel mehr. Und das freut uns sehr.
Gepflastert ist der GEH4-Weg mit infrastrukturellen „Steinen“. Die sind für eine Organisation, die wir als Organismus Gemeinde ja auch bilden, lebenswichtig. Dazu gehören die Finanzverwaltung, der rechtliche Rahmen unseres Gemeindebundes, die Vernetzung mit anderen Gemeinden und Kirchen und die vielen Musikteams unserer Gemeinde, die uns in der Anbetung leiten, sowie die Dienstleistungen unserer Grunddienste und Hausmeister.

Fazit
Was Gott in den letzten Jahren unter uns hat wachsen lassen, begeistert uns. Als Gemeindeleitung und erweiterte Gemeindeleitung haben wir die Übersicht beraten und auf dem Mitarbeiterempfang im Januar zum ersten Mal vorgestellt. Wir haben den Eindruck, dass wir eine gute und angemessene Strategie haben, die sich auch weiterentwickeln darf. Nun haben wir ihr einen Rahmen gegeben. Der Rahmen soll uns deutlich machen. Wir sind gemeinsam auf dem GEH4-Weg – zur Ehre Gottes und zum Wohl der Menschen.

für die Gemeindeleitung, Veit Claesberg, Mai 2014

GEH-Weg EFG Wiedenest
GEH-Weg EFG Wiedenest

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2014.05.31_Braucht eine Gemeinde eine Strategie_Gemeindebrief EFG Wiedenest