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Leitung Mitarbeiterführung Rezensionen

Rezension: Leading Simple – Führen kann so einfach sein

Leading Simple, Grundl & SchäferGrundl, B./Schäfer, B., Leading Simple – Führen kann so einfach sein, Gabal 12007
3 von 5 Punkten

Der Untertitel des Buches lautet: Führen kann so einfach sein. Und genau das stört mich an dem Buch. Angeblich hat man hier DIE Führungslösung. DIE Methode, mit der alles gelingt. Und die gibt es nun mal nicht.

Hat man diesen Ärger überwunden, kann man allerdings eine Menge Gewinn aus dem Buch ziehen. Es ist eigentlich für Firmenchefs geschrieben und geht überhaupt nicht auf Gemeindearbeit ein oder auf ehrenamtliche Mitarbeit. Dennoch wird man inspiriert werden und darauf kommt es ja beim Lesen an.

Das liegt auch am Aufbau des Buches. Erzählt wird zunächst die Geschichte von Louis Berg, der nach einem schweren Unfall, durch den er an den Rollstuhl gefesselt wird, neu entdeckt hat, was er in seinem Leben machen will: Leiter ausbilden und coachen. So ein Coaching wird dann exemplarisch am Beispiel der Führungsriege der Gruber AG, die Leitungsprobleme und dadurch Geschäftsprobleme hat, beschrieben. Berg coacht sie in der Einführung des Leading-Simple-Systems.

Bei dem System geht es darum zu „… definieren, welche Aufgeben ein Leiter hat, welche Hilfsmittel ihm zur Verfügung stehen und welche Prinzipien er treu bleiben muss, um Sinn und Werte in seine Arbeit zu integrieren. Diese drei Fragen – was, womit, wie/warum – waren der Ausgangspunkt für das System, das wir suchten.“ (:35).

Das System ist in 3×5 Traktaten zusammengefasst. Hier werden die 5 Aufgaben, die 5 Hilfsmittel und die 5 Prinzipien von Leading Simple beschreiben.

  • Die 5 Aufgaben für den Leiter sind folgende: Menschen fördern, Unternehmenszweck erfüllen, Systeme schaffen, Delegieren, Kontrollieren. (54f) Von Seite 59-66 geht es um die Motivation der Mitarbeiter. Hier wird die Vision zu Recht als zentraler Faktor genannt. Das gilt auch für Gemeinde- und Jugendarbeit. „Die Visionen der Firma zu beachten ist nicht die Aufgabe eines Einzelnen, sondern die aller Mitarbeiter. Wer den Unternehmenszweck kennt und erfüllt, behält die Visionen automatisch im Auge.“ (:63). Oder: „Was trägt deine Firma dazu bei, dass die Welt ein besserer Ort wird?“ (:63) Dann betonen die Autoren den Wert von Systemen. Ebenfalls sehr anregend: „Beständigkeit schafft Vertrauen.“ und weiter: „Nur ein gutes System erlaubt uns, beständig eine bestimmte Minimumleistung zu erbringen.“ (:69). Diese Wahrheiten unterschätzen wir oft.
  • Die 5 Hilfsmittel, um Mitarbeiter zu führen, lauten: Lob, Umleiten, Kritik, Die EOA (ergebnisorientierte Aufgabenbeschreibung), Budgetplan. Hier kann man sehr viel rausziehen, wobei ehrenamtliche Mitarbeit immer noch mal anders abläuft. Aber gerade die Themen Kritik und Budgetplan sind lehrreich. (82f)
  • Die 5 Prinzipien für alle Mitarbeiter lauten: Verantwortung übernehmen, Ergebnisorientierung, Konzentration auf Stärken, Positives Betriebsklima, Vertrauen schaffen. Hier sticht besonders das Thema Konzentration auf Stärken heraus. (105f).

Diese 3 Traktate werden dann ausführlich im 5. Teil (:134f) des Buches erklärt, unabhängig von der Story. Jedes der 5 Hilfsmittel im jeden Traktat ist mit einer Kurzzusammenfassung abgerundet. Dieses Kapitel macht das Buch zum schnellen Nachschlagewerk. Das ist sehr gut gemacht.

Dennoch frage ich mich am Ende, ob ich in einer so geführten Firma arbeiten möchte. Ich bin mir nicht sicher. Vieles ist gut, aber ich glaube nicht an starre Systeme, die angeblich alles können. Ich hätte das Gefühl der Enge.

10.07._Grundl_Schaefer_Leading Simple

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Alles Andere Glaube/Nachfolge Skript Verkündigung/Predigt

Gedankenanstoß: Folgen – Leben mit Jesus hat (praktische) Folgen

Diesen Artikel habe ich für unsere neueste Ausgabe von Gemeinde Aktuell in der EFG Wiedenest geschrieben:

Christoph Zehendner hat in den 90er Jahren ein Lied geschrieben, dass obigen Titel hat. Der Refrain lautet: „Folgen Leben mit Jesus hat Folgen. Die alten Pläne und Ideen zähln nicht mehr. Folgen komm, wir wollen ihm folgen. Sein Weg ist gut. Wir gehen hinter her.“
Folgen - Leben mit Jesus hat (praktische) FolgenDas Lied war der Titelsong des Christivals 1996 in Dresden. Dieses Lied ist melodisch und rhythmisch zwar nie zu meinen Lieblingsliedern wurde, aber textlich gefällt es mir sehr. Oder sagen wir es so: Es fordert mich heraus. Und ich glaube, es ist in seinen Aussagen noch immer aktuell. In Strophe 1 thematisiert Zehendner, dass Nachfolge auch bedeutet, die Nöte unserer Umgebung zu lindern. „Folgen heißt zu lernen, von sich selbst wegzusehn. Die Not der Welt erkennen und mutig loszugehn.“

In Strophe 2 geht es darum, das große Ziel Gottes in den Blick zu nehmen. Und dazu gehört es, dass wir unser Kreuz auf uns nehmen.
In Strophe 3 geht es dann ums Opfern: „Folgen heißt zu opfern, was lebenswichtig scheint, heißt manches aufzugeben, was man zu brauchen meint. Heißt viel mehr zu gewinnen, als man verloren hat. Zum Leben durchzudringen – so wie es Jesus tat!“
Textlich ein radikales Lied, weil es unseren Lebensstil auf den Kopf stellen kann, wenn wir tun, was wir singen.
Und von der Bibel her ist es einwandfrei abgedeckt. Jesus sagt in Matthäus 16,24-26: „Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern: >Wer mir folgen will, muss sich und seine Wünsche aufgeben, sein Kreuz auf sich nehmen und auf meinem Weg hinter mir hergehen. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Aber wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber zuletzt sein Leben verliert? Womit will er es dann zurückkaufen?<“

Das Leben mit Jesus hat also unmittelbare Auswirkung auf unseren Lebensstil und unseren Alltag. Es bedeutet einmal, dass wir auf eine bessere Welt warten, aber es bedeutet eben auch, dass wir aktiv als Nachfolger in unserem Alltag leben. In Beruf und Schule, in der Familie und in der Nachbarschaft. Weil uns das als Gemeinde wichtig ist, hatten wir zum Start des Jahres die Themenreihe „Als Jünger und Jüngerin Jesus nachfolgen.“ Dabei haben wir drei Bereiche der Nachfolge abgedeckt. Es gibt natürlich noch mehr Bereiche. Wir müssten z.B. noch über unser Konsum- und Kaufverhalten nachdenken. Jede Nachfolgerin von Jesus und jeder Nachfolger ist gefragt, wie er Jesus in seinem Leben Herr sein lässt.

Genauso stellt sich für uns natürlich die Frage auch als Gemeinde Wiedenest. Wie folgen wir als Organisation Jesus nach? Was bedeutet es für uns als Organismus sein Kreuz auf sich zu nehmen? Das sind Fragen, die man nicht mal eben so beantworten kann? Und an manchen Stellen sind sie auch schon beantwortet. Und an diesen Fragen sind wir als Gemeindeleitung dran.
Unter anderem bewegt mich im Moment stark, wie wir uns als Gemeinde im Oberen Dörspetal einbringen. Wir haben jetzt die Anfrage bekommen, ob wir mit bei der Volkstrauertragveranstaltung mitwirken. Ich denke, wir sollten das tun. Es ist wichtig, dass wir den Opfern gedenken und vor neuer Gewalt mahnen. Wer würde hier mitmachen? Klar, das kostet Zeit. Aber Einsatz kostet eben.
Welche Nöte sehen wir in unserem Ort und wie reagieren wir darauf. Oder was läuft schon an Gutem und müsste von uns unterstützt werden?
Als Gemeinde haben wir auch einen Lebensstil. Dieser Lebensstil hat Auswirkungen auf andere Menschen und auf unsere Umwelt.  Wir haben daher mittlerweile unseren Gemeindekaffee auf ein Transfair-Produkt umgestellt. Im Moment checken wir gerade, ob es auch fair gehandelten Tee gibt, den wir als Gemeinde kaufen können. Klar, das kostet mehr Geld. Aber Ethik kostet eben. Dasselbe würde auch für grünen Strom gelten.
Im Grunde ist es doch so: Seit dem Sündenfall ist die Schöpfung total kaputt. Da ist ein schwerer Virus in der Schöpfung. In der Natur, in Beziehungen, im Körper, in Familien, in Gesellschaften, … Der Sündenfall war nicht ein kleiner Unfall, sondern der Super-GAU (Größter anzunehmender Unfall).  Mit dem Anbrechen des Reiches Gottes durch Jesus Christus gibt es wieder Hoffnung. Jesus hat den GAU überwunden. Hoffnung, die erst richtig realisiert wird, wenn der König kommt und seine Herrschaft aufrichtet. Darauf hoffen und warten wir. Bis dahin beten wir, dass sein Reich komme. Und gleichzeitig ist sie schon realisiert, denn das Reich Gottes ist ja mitten unter uns (Lukas 17,21). Und wir dürfen und sollen schon jetzt als Bürger dieses neuen Reiches hier auf der Erde Hoffnung bringen, leben und ausstrahlen. In Worten und Taten. In allen Lebensbereichen. An allen Ecken und Enden.

Anstrengend? Allerdings. Aber wir haben ja auch einen Geist der Kraft. Wenn wir nachfolgen, hat das Folgen. Daran hat mich das Lied von Christoph Zehendner wieder erinnert. Und auch die Themenreihe im Januar. Ich will als Person, als Familie und als Teil der Gemeinde meinen Beitrag bringen. Unverkrampft und mit Blick auf Jesus, den Anfänger und Vollender meines Glaubens und meiner Nachfolge.

2013.03_Gemeindebrief_EFGWiedenest_Nachfolge hat Folgen

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Audio Kirche/Gemeinde Leitung Verkündigung/Predigt

Die Vision einer Ortsgemeinde

Eine neue Episode ist auf veitc.de podcast / wiedenest online.

In dieser Predigt wird deutlich, dass eine Ortsgemeinde eine Vision braucht. Auch wenn mal ein ehemaliger Bundeskanzler sagte, dass man dann lieber zum Arzt gehen sollte. Er hatte Unrecht.
Eine Vision richtet eine Gemeinde grundsätzlich aus. Sie hält in Bewegung. Und sie wurzelt in der Vision von Jesus, der diese Welt liebt hat und als Retter gekommen ist.
Die Predigt ist aus dem Jahr 2007. Wir haben diese Vision als EFG Wiedenest bis heute.

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Gute Zitate Jugendarbeit Kirche/Gemeinde

Gutes Zitat Nr. 6: Lebenstempo

„Ein Megatrend unserer Gesellschaft ist eine drastische Erhöhung des Lebenstempos …. Dieses Lebensgefühl des Gehetzt-Seins bringt es mit sich, dass Menschen nie ganz da sind, wo sie eigentlich sind, sondern in Gedanken schon am nächsten Ort. Ein Verlust der Tiefendimension der Inhalte und vor allem auch des eigenen Lebens kann die Folge sein.“

Aus der aej-Studie Kirche & Jugend, Corsa, Mike/Freitag, Michael, Lebensträume – Lebensräume – Bericht über die Lage der jungen Generation und die evangelische Kinder- und Jugendarbeit, Hannover 2008, Seite 19

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Audio Kirche/Gemeinde Verkündigung/Predigt

Gemeinde – connecting people

Gemeinde – connecting people

Eine neue Predigt ist auf veitc.de podcast / wiedenest online.

Zurzeit veröffentliche ich gerade ein paar ältere Predigten, bevor dann neuere kommen.

Diese Predigt ist aus dem Jahr 2005. Also fast schon ein Klassiker. In ihr geht es um die Gemeinde als Leib Christi. Wir sind der „Body of Christ“; , gehalten beim Jugendgottesdienst Lifeline in Bergneustadt